Pressemitteilung vom 16.09.2020

Wirtschaftsfaktor Tourismus in Kempten

Kempten Tourismus hat erstmals eine Erhebung beauftragt, um die Bedeutung des Tourismus für die Stadt zu quantifizieren. Nun liegen die Ergebnisse der Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus für die Stadt Kempten 2019" vor.


Beim Tourismus handelt es sich um eine klassische Querschnittsbranche, von der verschiedene Wirtschaftszweige profitieren. Umso schwieriger ist es, die wirtschaftliche Relevanz des Tourismus zu beziffern. Daher wurde das renommierte Unternehmen dwif mit Sitz in München, das Tourismusberatung anbietet und ähnliche Analysen für zahlreiche weitere Städte, Gemeinden und Regionen durchführt, hiermit beauftragt. „Tourismus ist ein wichtiges Bindeglied im Wirtschaftskreislauf. Es sorgt für positive Beschäftigungseffekte und ist ein starker Umsatzbringer für lokale Unternehmen.", bringt es Stefanie Schmitt, Leiterin Kempten Tourismus, auf den Punkt.


Ergebnisse im Überblick

Die Summe der Übernachtungen 2019 in Kempten beläuft sich laut dwif auf 754.000. Diese setzen sich wie folgt aus vier Marktsegmenten zusammen: Besuch von Verwandten, Bekannten und Freunden (rund 400.000), gewerbliche Betriebe ab 10 Betten (rund 330.000), Privatquartiere unter 10 Betten (rund 20.000) sowie Touristikcamping und Reisemobilisten (rund 4.000). Zudem wurde in der Studie der Tagestourismus betrachtet und mit 4,8 Millionen Tagesreisen in die Allgäu-Metropole im Jahr 2019 beziffert.

Der aus Tages- und Übernachtungstourismus generierte Brutto-Umsatz im Jahr 2019 beträgt 209,5 Millionen Euro, wovon der Einzelhandel mit 82,9 Millionen, das Gastgewerbe mit 82,2 Millionen und das Dienstleistungsgewerbe mit 44,4 Millionen Euro profitiert. Der aus den Umsätzen resultierende touristische Einkommensbeitrag (umfasst Löhne, Gehälter und Gewinne) liegt bei 94,8 Millionen Euro, was 3.580 Personen entspricht, die durch die touristische Nachfrage in Kempten ein durchschnittliches Primäreinkommen (entspricht dem Einkommen aus Erwerbstätigkeit und Vermögen, das jedem Bürger Kemptens durchschnittlich zur Verfügung steht) beziehen könnten. Verteilt wird dieses Einkommen jedoch auf viel mehr Personen, die anteilig vom Tourismus leben. Das touristische Steueraufkommen bestehend aus Mehrwertsteuer und Einkommenssteuer beläuft sich 2019 auf ca. 19,5 Millionen Euro.


Hoher Stellenwert des Tourismus
Diese Kennzahlen machen deutlich, welche wirtschaftliche Relevanz der Tourismus für die Stadt Kempten hat. Durch die Erhebung des dwif kann für das Jahr 2019 von mehr als doppelt so vielen Übernachtungen ausgegangen werden als bisher über die amtliche Statistik bekannt, die lediglich die gewerblichen Betriebe ab 10 Betten berücksichtigt.

Eine weitere Erkenntnis der Studie ist die enorme Bedeutung des Tagestourismus. 4,8 Millionen Tagesreisen generierten 2019 einen Umsatz in Höhe von 148,8 Millionen Euro und damit 71 Prozent der gesamten touristischen Umsätze. Laut dwif ist die Anzahl der Tagesreisen für eine Stadt in der Größe von Kempten im bayern- und deutschlandweiten Vergleich überdurchschnittlich hoch, was sich auch in den Vergleichswerten beim Ausgabeverhalten der Tages- und Übernachtungsgäste zeigt. „Wir werden diese neue Datengrundlage nutzen, um sie in unsere künftige Marketingplanung einfließen zu lassen. Weiteres Potenzial steckt beispielsweise darin, verstärkt Allgäu-Urlauber zu Tagesausflügen nach Kempten zu animieren und das Gastronomiegewerbe in den Fokus zu rücken.", leitet Sarah Rothmund, bei Kempten Tourismus zuständig für Marketing, Kommunikation und Projekte, für ihren Aufgabenbereich ab. „Die Erhebung des dwif unterstreicht, wie wichtig unsere Arbeit bei Kempten Tourismus und die sämtlicher touristischer Leistungsträger ist. Sie bestärkt uns zudem einmal mehr darin, uns weiter zu professionalisieren und die Zusammenarbeit der touristischen Akteure innerhalb der Stadt zu stärken. An dieser Stelle möchte ich mich auch bei allen Bürgerinnen und Bürgern bedanken, die durch ihre Auskunft bei der Telefonumfrage zum Thema „Besuch von Verwandten, Bekannten und Freunden" einen wichtigen Beitrag zur Studie geleistet haben.", so Stefanie Schmitt.